Sauber unterwegs
Da geht sie hin, die närrische Jahreszeit 2020. Der eine ist traurig, die andere freut’s, dass wieder Ruhe einkehrt – und der Dritte ist noch immer mit der Beseitigung der Reste beschäftigt. Dabei sind Konfetti, leere Flaschen und unschöne Hinterlassenschaften während der Fastnachtszeit zwar eine Herausforderung für die Putzkolonnen der rnv. Doch der meiste Schmutz fällt im ganz normalen Regelbetrieb an – tagein, tagaus.
191 Busse und 187 Bahnen der rnv sind etwa zwischen 3:30 Uhr morgens und Mitternacht auf den Straßen und Schienen der Metropolregion unterwegs. Wie sieht es denn an normalen Tagen mit der Reinigung der Fahrzeuge aus? Einmal feucht durchwischen am Abend und gut is‘? Weit gefehlt. Damit die Fahrgäste der rnv „mit gutem Gefühl unterwegs“ sein können, wird täglich mehrfach gefegt, gewischt und geschrubbt.
Frischmachen zwischendurch: die Präsenzreinigung
Zu den Hauptverkehrszeiten wird an etlichen Endstellen im Verkehrsgebiet der rnv loser Müll aufgesammelt und die ein oder andere Putztätigkeit durchgeführt. Das funktioniert so: Sobald die Fahrgäste an der Endstelle ausgestiegen sind, steigt eine Reinigungskraft ein. In den etwa sechs Minuten Aufenthalt schreitet sie das ganze Fahrzeug ab, prüft auf Verschmutzungen von Sitzen und Boden und entfernt herumfliegenden Müll wie Kaugummipapierchen, Chipsbrösel oder leere Flaschen. In der Fastnachtszeit wird das Reinigungspersonal aufgestockt, um leere Getränkedosen, Luftschlangen, Konfetti oder vergessene Kostümteile aufzusammeln. Jährlich kommen auf diese Weise 13.500 Stunden Reinigungszeit und 105 Tonnen (!) Müll zusammen. Zum Vergleich: Die Menge entspricht in etwa dem, was 100 Mannheimer Vier-Personen-Haushalte jährlich an Haus- und Sperrmüll produzieren - und die sind Spitzenreiter in Baden-Württemberg.
Großreinemachen: die tägliche Rundumreinigung
Das standardmäßige Großreinemachen findet nachts statt, wenn die Bahnen und Busse ihre Betriebspause haben. Sobald die Fahrerinnen und Fahrer der rnv ihren Arbeitsplatz verlassen haben, rücken die großen Putzkolonnen auf den Betriebshöfen der rnv an. Bewaffnet mit Putzwagen, Schrubber und Eimer nehmen sie sich Fenster, Böden, Sitze und Fahrerkabinen vor. Etwa fünf bis sechs Stunden je Betriebshof dauert das, täglich zwischen 21 Uhr abends und 4:30 Uhr morgens. Je nach Witterung steht für Bus oder Bahn danach noch eine Dusche an. Für die Fahrzeugwäschen verfügen die Betriebshöfe Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen über eigene Waschstraßen, die mit umweltverträglichen und schmutzabweisenden Reinigungsmitteln auch außen für den richtigen Glanz sorgen.
Ein Fall für die Sonderreinigung
Präsenz- und tägliche Reinigung – das müsste doch reichen, oder? Keineswegs! Essen und Trinken sind in den Bussen und Bahnen der rnv zwar untersagt, dennoch platschen schon mal volle Kaffeebecher, saftige Döner oder schlimmstenfalls bereits dem Magen anvertraute Speisen und Getränke auf Fahrzeugboden oder -sitze. Ein Fall für die sogenannte Sonderreinigung. Über Funk verständigen Fahrerin oder Fahrer die Betriebszentrale, die wiederum das Putzteam informiert. Für die Sonderreinigung muss das Fahrzeug gegebenenfalls bei der nächsten Gelegenheit aus dem Verkehr gezogen werden, etwa an der Endstelle oder im Betriebshof.Dann kommt der schnelle Einsatz: Starkverschmutzung entfernen! Hilft alles nichts, werden die betroffenen Fahrzeuge ausgetauscht. Dies darf jedoch nicht zu größeren Einschränkungen für die Fahrgäste führen.
Bidde mol uffrabble
Alles picobello: Drei Viertel unserer Fahrgäste sind mit der Sauberkeit in den Fahrzeugen zufrieden. Dennoch versuchen wir, weitere Verbesserungspotenziale auszureizen. Neben laufenden Kontrollen und enger Reinigungstaktung setzen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme bei der Nutzung unserer Bahnen und Busse. Falls doch mal was liegenbleibt, hilft bei Nebenfrau oder -mann nämlich oft ein beherztes: „Dädsch disch mol uffrabble?“ (Und bitte dein Kaugummipapier aufheben?) „Dongschää!“
Aktuelle Ergänzung
Die nächtliche Reinigung der Fahrzeuge der rnv wird derzeit auf eine sogenannte Desinfektionsreinigung erweitert. Das bedeutet, dass bei jedem Reinigungsvorgang nun auch Desinfektionsmittel eingesetzt wird, welches nachweislich gegen den Coronavirus wirkt. Es werden unter anderem Stangen, Schlaufen und Haltewunschknöpfe in den Fahrzeugen desinfiziert. Auch Fahrzeuge von Subunternehmen werden auf diese Weise gereinigt.