Florian Benz

am 22. April 2020

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Mona Lisa mit Maske

Masken – Die neue Normalität?

Sehr vorsichtig läuft das öffentliche Leben in den nächsten Tagen wieder an, gleichzeitig wird ab Montag, 27. April, in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen – wie auch in einigen anderen Bundesländern – das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung im ÖPNV zur Pflicht. So wie es aussieht, werden wir vorerst einige maskierte Menschen sehen – und das, obwohl Karneval schon vorbei und Halloween noch fern ist.

Diese Regelung gilt, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, während das öffentliche Leben in den kommenden Tagen und Wochen allmählich wieder etwas hochgefahren wird: Kleinere Geschäfte dürfen bereits wieder öffnen und wir, die rnv, schicken ab Montag, 27. April, wieder mehr Fahrzeuge zur Personenbeförderung auf die Strecken. Was nun verpflichtend wird, also das Bedecken von Mund-Nase, ist dabei nur eine weitere Teilmaßnahme, um die Übertragungen von COVID-19 zu reduzieren. Die bekannten Abstands- und Hygieneregeln sowie die geltenden Kontakteinschränkungen gelten weiter.

Warum soll eigentlich das halbe Gesicht verhüllt werden? Ganz einfach: Das Coronavirus, der Erreger von COVID-19, wird über feine Tröpfchen aus der Atemluft übertragen, deshalb ist es wichtig, die Verbreitung dieser Tröpfchen in der Atemluft zu verringern. Was aber bedeutet der etwas umständliche Begriff „Mund-Nasen-Bedeckung“ (wie ihn auch das Robert-Koch-Institut zur Unterscheidung von den übrigen Masken verwendet)?

Maske ist nicht gleich Maske

Unter die schlichte Bezeichnung Mund-Nasen-Bedeckung fallen gekaufte oder auch selbstgenähte „Do-it-yourself-Masken“ bzw. „Alltagsmasken“. Zudem können Mund und Nase auch mit einem Tuch oder einem Schal bedeckt werden. Es geht schlicht darum, die Tröpfchen, die wir ausatmen, daran zu hindern, sich unkontrolliert im Raum zu verbreiten. Diese nun im ÖPNV und beim Einkaufen verpflichtend zu tragenden Mund-Nasen-Bedeckungen sollen also primär andere Personen vor den Tröpfchen in unserer eigenen Atemluft schützen. Der Träger bietet so seinen Mitmenschen einen gewissen Schutz: Wenn also jeder eine Maske trägt, schützen sich alle gegenseitig. Neben der weiterhin einzuhaltenden physischen Distanz von mindestens 1,5 Metern zu den Mitmenschen, der Niesetikette und den Regeln zur Händehygiene ist auch die richtige Handhabung der oben genannten Mund-Nasen-Bedeckung wichtig: Besonders beim Auf- und Absetzen sollte die Maske (oder Tuch, Schal etc.) nicht an den zentralen Flächen berührt werden, um eine mögliche Kontamination durch die Hände zu verhindern. Zudem sollte eine solche Alltagsmaske nicht zu lange getragen werden, da sie bei der feuchten Atemluft durchweicht, und nach der Verwendung bei 60 Grad gewaschen werden.

Davon zu unterscheiden wiederum sind sogenannte partikelfiltrierende Halbmasken (in der Fachsprache als FFP2-/FFP3-Maske bezeichnet): Diese Masken sind in der Regel dem medizinischen Fachpersonal vorbehalten. Sie sind entsprechend geprüft und genormt und bieten einen persönlichen Infektionsschutz für den Träger. Das ist wichtig für Ärzte, Pfleger, Fahrer von Krankenwagen etc., damit diese jeden Tag aufs Neue Leben retten können.

Wenn jeder an den andern denkt, ist an alle gedacht

Auch wenn in den kommenden Tagen die Beschränkungen des öffentlichen Lebens allmählich wieder gelockert werden, ist es wichtig, dass jeder Nutzer des ÖPNV Mund und Nase bedeckt – ganz gleich ob mit einer gekauften Maske, einem winterlichen Schal, einem Cowboy-Halstuch oder einer selbstgenähten Maske mit Herzchenmuster. Schließlich kann nur so (selbstverständlich neben der gesetzlichen Vorschrift!) für alle ein gewisser Infektionsschutz beim Einkaufen oder an der Haltestelle und in Bus und Bahn ermöglicht werden.

Diese aktuelle Zeit ist geprägt von Einschränkungen. Wenn wir aber in dieser Krise zusammenhalten und gegenseitig Rücksicht nehmen, können wir gemeinsam gegen Corona stark sein. Weiterhin ist jeder einzelne gefordert, um die Infektionsraten möglichst gering zu halten und Menschenleben zu retten. Ein solcher Schutz, den wirklich alle tragen, ist ein gemeinsames Zeichen für gegenseitigen Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme.

Infobox

Das Land Baden-Württemberg hat eine Infoseite zu den Alltagsmasken mit einer Nähanleitung für die Herstellung einer eigenen Maske erstellt: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/alle-meldungen/meldung/pid/auch-einfache-masken-helfen/

Eine systematische Übersicht zur Funktion der Masken bzw. Mund-Nasen-Bedeckung bietet das Robert-Koch-Institut: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/19/Art_01.html

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