Dieser Beitrag wurde von Gerhard Wagner erstellt. Er ist aktuell Baustellenbeauftragter der rnv bei der Baumaßnahme „Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße“
Baustellen- und Anwohnerinteressen in Einklang bringen
Große Baumaßnahmen im öffentlichen Raum stellen wegen der Vielzahl von Beeinträchtigungen eine besondere Herausforderung dar. Neben der großen räumlichen Ausdehnung der aktuellen Baustelle in Heidelberg-Handschuhsheim ist auch die lange Umleitungsstrecke durch das dicht bebaute Wohngebiet im Norden Handschuhsheims für die betroffenen Anwohner mit zahlreichen Einschränkungen verbunden.
Als Baustellenbeauftragter für die Anwohnerinnen und Anwohner bemühe ich mich, ihre Probleme aufgrund der baustellenbedingten Einschränkungen zu verstehen und nach Lösungen zu suchen. Über die Handynummer 0160 / 99 4732 51 bin ich „rund um die Uhr“ erreichbar. Insbesondere in den frühen Abendstunden oder am Wochenende erreichen mich zahlreiche Anrufe.
Vielfältigste Probleme …
Dabei kommt mir die jahrelange Erfahrung aus einer Vielzahl von Bauprojekten seit der offiziellen Einführung des Baustellenmarketings im Jahr 2002, damals in der Brückenstraße in Heidelberg, zugute. Die Probleme sind vielfältig und stets individuell. Es geht zum Beispiel um Fragen wie: „Gelange ich weiterhin zu meinem Hauseingang, Grundstück oder Parkplatz?“ Oder es stehen Umzüge oder größere Anlieferungen an, die rechtzeitig vorab angemeldet werden sollten.
Auch die problemlose Nutzung von Fußwegen durch körperlich Eingeschränkte, beispielsweise mit dem Rollator oder einer Gehhilfe oder durch jüngere Kinder auf dem Fahrrad in Begleitung ihrer Eltern, ist Gegenstand von Anrufen. Zahlreiche Anrufe beziehen sich auch auf den Motorenlärm auf den Umleitungsstrecken, insbesondere an Engstellen, vor Ampeln oder zu verkehrsarmen Zeiten. Auch die gefahrenen Geschwindigkeiten sind oft ein Kritikpunkt. Störungen bei Versorgungsanschlüssen oder Leitungen des Telekommunikationsnetzes stehen auch schon mal auf der Anrufliste. Nicht immer ist die Baustelle Ursache der Störung, meistens jedoch findet sich der richtige Ansprechpartner.
… und unbürokratische Lösungen
Ich versuche die Reklamationen mit möglichst wenig Schreibaufwand auf direktem Wege mit der Projektleitung, den beauftragten Bauunternehmen und den Ansprechpartnern der beteiligten Ämter zu klären. Dabei kommt mir das Grundwissen um die örtlichen Verwaltungsstrukturen städtischer Ämter oder Betriebe sehr zugute. Und auch meine Erfahrungen aus über zwanzigjähriger Tätigkeit im Bereich „Baustellenmarketing“, die rund 30 Projekte umfasste. So werden Hindernisse meist schnell beseitigt und Zeitfenster für Umzüge oder Anlieferungen im Baufeld gefunden. An anderer Stelle führten Anwohnerhinweise dazu, dass zahlreiche Geschwindigkeitsmessungen an verschiedenen Standorten zu unterschiedlichen Tag- und Nachtzeiten durchgeführt wurden und auch künftig stattfinden werden.
Verständnis und Verständigung
Die Gespräche dauern oft lange, die „Hendsemer“ babbeln gerne in ihrem Dialekt. Deshalb vermeide ich in diesen Fällen das oft schwer verständliche Amtshochdeutsch und stelle mich auf die dialekttypische Sprache des Anrufers ein. In erster Linie geht es natürlich um Lösungen für die Anliegen der Menschen. Und in den allermeisten Fällen gelingt das offenbar, denn mehrfach wurden schon die gute Erreichbarkeit und Kooperationsbereitschaft der Projektbeteiligten gelobt. Doch am wichtigsten ist mir, dass man sich versteht und am Ende mit gutem Gefühl auseinander geht.
Projektwebseite zur Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße
Alle Informationen, wie Bau- und Verkehrsplanung, Fahrradumleitungen und Kinder- und Schulwege, rund um das Großprojekt in Heidelberg-Handschuhsheim gibt es auf der Projektwebseite der rnv unter www.dossenheimer-landstrasse.de.