Gastautor
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am 18. August 2021

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Dieser Beitrag wurde von Gerhard Wagner erstellt. Er ist aktuell Baustellenbeauftragter der rnv bei der Baumaßnahme für die Linie 10 in Ludwigshafen-Friesenheim.

Gerhard Wagner Baustellenbeauftragter der rnv

Baustellen- und Anwohnerinteressen in Einklang bringen

Große Baumaßnahmen im öffentlichen Raum stellen für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Neben der umfangreichen räumlichen Ausdehnung spielt für die betroffenen Anlieger die Dauer der persönlichen Einschränkungen eine erhebliche Rolle. Erschwerend kommt noch hinzu – wie aktuell im Ortsteil Friesenheim in Ludwigshafen - die enge Wohnbebauung.

Als Baustellenbeauftragter der rnv bemühe ich mich, die im Zusammenhang einer Baustelle zwangsläufig entstehenden Probleme der Anlieger mit den baustellenbedingten Einschränkungen in Einklang zu bringen. Über die Handynummer 0160/ 99473251 bin ich „rund um die Uhr“ erreichbar. Viele Anrufer suchen nicht nur tagsüber Kontakt, sondern auch in den frühen Abendstunden, oder am Wochenende.

Die Friesenheimer sind mit ihren Anliegen oft sehr direkt. Kein Problem. Viele von ihnen sprechen mich mit ihrem „pälzischen Dialekt“ an. Deshalb vermeide ich bei diesen Anrufern das für sie oft schwer verständliche Amtshochdeutsch und stelle mich auf die dialekt-typische Sprache meines Gegenüber ein. Was mir als geborenem Kurpfälzer nicht allzu schwerfällt. Solche Gespräche dauern länger als üblich und bewegen sich inhaltlich meist mit Themen außerhalb der Baustelle. Das gehört dazu, man versteht sich eben!

Unbürokratische Lösungen für vielfältigste Probleme

Die mit der Baustelle zusammenhängenden Fragen der Anrufer sind sehr vielfältig. Die Zugänglichkeit der Hauseingänge, die unmittelbar an einem Baustellenteil liegen, sind oft Inhalt von Anrufern, die körperlich behindert sind und mit einem Rollator oder einer Gehhilfe unterwegs sein müssen, oder um ältere Menschen. Die Erreichbarkeit von Grundstücken bei Umzügen oder zu gewerblichen Betrieben sind oft ein Thema, die Zufahrbarkeit von Garagenplätzen, die Erschütterungen durch Baumaschinen oder gelegentliche Beschädigungen an den Hausfassaden. Störungen bei Versorgungsanschlüssen oder Leitungen des Telekommunikationsnetzes stehen auch auf der Anrufliste, wie Wassereinbrüche durch die extremen Starkregen der vergangenen Wochen.

Die Verbesserung der Baustellenabsicherung insbesondere gegenüber Schulkindern, waren ebenso Inhalt der Anrufe von Anliegern, wie die Entleerung der Mülltonnen oder das Herumstreunen von Ratten. Letztere wurden wohl durch die fortschreitenden Bauarbeiten in ihrem bisherigen heimatlichen Zuhause gestört.

Ich versuche die Reklamationen mit möglichst wenig Papieraufwand auf direktem Wege telefonisch mit Projektleitung, beauftragten Bauunternehmen oder beteiligten Ämtern zu klären. Dabei kommt mir das Grundwissen um die örtlichen Verwaltungsstrukturen städtischer Ämter oder Betriebe sehr zugute. Und auch meine Erfahrungen aus über zwanzigjähriger Tätigkeit im Bereich „Baustellenmarketing“.

Seit dem Jahr 2002 wurde in der Nachbarstadt Heidelberg fast das gesamte Schienennetz einschließlich der Grundsanierung der betroffenen Straßenteile durch die rnv (vorher HSB) durchgeführt. Hier konnte ich meine langjährigen Erfahrungen als „Baustellenbeauftragter“ sammeln. Insgesamt waren es bis heute über 30 Projekte, mit Schwerpunkt in Heidelberg. Dies kommt auch meinen Gesprächspartnern bei Projekten in anderen Städten des rnv-Verkehrsgebiets zugute.

Und wenn ein Telefonat der „Babbeldasche“ zum jeweiligen Ende mit einem gemeinsamen „Alla“ beendet wird, fühle ich mich danach besonders wohl.

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