Das Projekt Datendrehscheibe
In Sachen Digitalisierung weit vorne mit dabei, wenn es darum geht, Nutzen für die Kundinnen und Kunden zu erzeugen. Dank des Projektes Datendrehscheibe, das im Januar 2019 seine Fahrt aufnahm, werden neben Fahrplandaten auch Echtzeitinformationen in vielen Anwendungen sichtbar.
Fast alle Anbieter von Online-Landkarten wie Google oder Apple greifen auf die Daten zu. So werden Fahrgäste auf den Maps auch über Verspätungen der rnv-Fahrzeuge oder Störungen im Betriebsablauf informiert. Aber auch der rnv-Alexa Skill und die App Start.Info greifen diese Daten ab. Aber wie kommen diese Informationen nun eigentlich auf die DFI-Anzeigen der Ticketautomaten?
Mit etwas Knowhow aus der eigenen Entwicklungsabteilung
Den Meisten ist es vielleicht schon aufgefallen: An vielen Haltestellen im rnv-Verkehrsgebiet sehen einige Ticket-Automaten seit Februar etwas anders aus. Eine DFI – also dynamische Fahrgastinformationsanzeige – die in das Gehäuse der Automaten integriert ist, zeigt jetzt Kundeninformationen in Echtzeit an.
Der Clou ist, dass mit Hilfe der Datendrehscheibe nun zuverlässige und zentralisierte Kundeninformationen mit Abfahrtzeiten, Ankunftszeiten sowie Störungsmeldungen zur Verfügung stehen. Und diese Informationen sollen auch auf den DFIs an den Ticketautomaten angezeigt werden.
Hierfür mussten die Abfahrtsanzeigen in den Fahrscheinautomaten angepasst werden. Aber mit einer einfachen Aktualisierung der Anzeiger-Gestaltung war dies nicht getan, es erforderte einen kompletten Austausch der zugrundeliegenden Technologie.
Plan A: scheitert an Kosten
Plan A, die bestehende Software einfach an die Schnittstelle der neuen Datendrehscheibe anzuschließen, musste schnell und vor allem aus Kostengründen verworfen werden. Angebote externer Dienstleister bewegten sich im sechsstelligen Bereich und die Umsetzung hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Plan B: das können wir besser
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rnv aus den Abteilungen für Digitale Entwicklungen und der Automatenwerkstatt setzten sich daher zusammen und beschlossen, eine eigene Systemlösung zu entwickeln.
Die bereits überholte Technik für die Anzeiger im Inneren der Automaten musste durch neue, aber dafür energiesparende und deutlich leistungsfähigere Einplatinenrechner ausgetauscht werden. Anstelle der in die Jahre gekommenen Software kann man nun auf eine auf modernen Webtechnologien basierte Lösung zurückgreifen. Diese lässt zu, dass das System an die rnv-Datendrehscheibe angeschlossen werden kann und zudem eine qualitativ bessere und vor allem konsistentere Fahrgastinformation erreicht wird.
Unter dem Strich ist das ganze Projekt nicht nur günstiger, sondern auch deutlich schneller als die durch externe Unternehmen angebotenen Lösungen. Von der Idee, das Projekt in Eigenleistung durchzuführen, bis hin zur Fertigstellung verging nur ein halbes Jahr.
Vorausgegangen war eine Machbarkeitsprüfung, die schnell zeigte, dass die bestehende Hardware durch moderne, energiesparende und leistungsfähigere Einplatinencomputer ausgetauscht werden kann. Inhouse wurde dann die Software für die Raspberry Pis, die Einplatinenrechner, und den Anschluss an die neue Datendrehscheibe entwickelt und getestet.
Durch den Umbau der Technik stehen folgende Features zur Verfügung:
Abfahrtsanzeige einer oder mehrere Haltestellen im Wechsel
Anzeige der Echtzeitdaten (Aktualisierung alle 20 Sekunden)
Nachtmodus mit verbesserter Lesbarkeit & weniger Lichtemission durch Umschalten bei Sonnenauf- und Untergang
In nur zwei Monaten wurden so etwa 100 Ticketautomaten modernisiert und an die Datendrehscheibe angeschlossen.
Entwickler und Tüftler können auf die Daten zugreifen
Über das OpenData Portal können Entwickler und Tüftler die GraphQL Schnittstelle „Data Hub“ für eigene Softwareprojekte verwenden. Neben GraphQL bietet die rnv die Daten auch in anderen Formaten, wie z.B. GTFS an.
Infobox
Für weitere Fragen zur Nutzung der Datendrehscheibe, sprecht unsere Experten an:
Kontakt: opendata(at)rnv-online.de