Dieser Beitrag wurde von Alexander Graf (rnv-Mitarbeiter im Bereich Unternehmenskommunikation) erstellt.
Die Kunst der kompakten Informationsvermittlung
Wer regelmäßig bei der rnv mit Bus und Bahn unterwegs ist, nimmt sie wahrscheinlich vor allem bei Ausnahmesituationen wie Baumaßnahmen, Störungen oder Umleitungen war - wer hingegen ortsfremd oder neu in der Gegend ist, wird sie vermutlich eher aktiv aufsuchen und direkt ihre Hilfe in Anspruch nehmen wollen: Nein, die Rede ist nicht etwa von der Telefonseelsorge, sondern von den zahlreichen Kundeninformationsmedien der rnv. Denn diese sollen den vielfahrenden Pendlern und absoluten Nahverkehrs-Cracks genauso die Benutzung der rnv-Bahn- und Buslinien erklären wie auswärtigen Tagungsgästen, internationalen Touristen oder neu angekommenen Studierenden, die den schnellsten Weg zu Hotel, Sehenswürdigkeit, Hochschule (oder Ausgehviertel) suchen. Doch was ist das eigentlich, die Kundeninformation der rnv? Und warum sind manche Informationsmedien mit einem blauen Layout versehen, während andere in leuchtendem Orange daherkommen? Was ist der Unterschied zwischen Netzplan und Fahrplan und was hilft mir in welcher Situation überhaupt weiter?
Wichtiger Baustein zur Nutzung des rnv-Verkehrsangebotes
Neben dem eigentlichen Verkehrsangebot durch den Betrieb der zahlreichen Bahn- und Buslinien im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar bietet die rnv ihren Kundinnen und Kunden viele weitere Dienstleistungen, um die Benutzung des umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehrs so einfach und angenehm wie möglich zu machen. Ein wichtiger Service, der dabei direkt inhaltlich mit dem Kerngeschäft der Mobilität verknüpft ist, ist die Kundeninformation. Das leuchtet ein, denn ohne aktuelle Fahrplantabellen, verständliche Liniennetzpläne, gültige Tarifinformationen, Echtzeit-Abfahrts- und Störungsinformationen an den Haltestellen, im Web und in der rnv-App „Start.Info“ fällt die Orientierung wirklich unnötig schwer.
Komplexes Gesamtsystem in Blau und Orange
Die vielen digitalen Medien wie Website und Smartphone-App werden dabei durch ein solides Grundangebot an klassischen Informationsmöglichkeiten ergänzt. Von der Beschriftung und Beschilderung der Bahnhöfe und Haltestellen über die Pflege und den Vertrieb der gedruckten Pläne und Informationsfaltblätter bis zur Erstellung der Aushangplakate in den Vitrinen und Fahrplankästen - die Kundeninformation ist ein komplexes Gesamtsystem, das den Kundinnen und Kunden die grundsätzlichen Fahrzeiten, Verbindungen und Linienwege sowie geplante Umleitungen oder Zusatzangebote vermittelt. Dabei sind die Informationen sowohl in der gedruckten Form als auch bei den digitalen Medien farbcodiert: Ein blaues Layout bezieht sich immer auf das reguläre Verkehrsangebot, beinhaltet also keine Umleitungen oder Ersatzverkehre. Eine orangene Farbgebung hingegen weist immer auf situationsbezogene Informationen hin, also etwa momentane Sperrungen, Baustellen oder Schienenersatzverkehre mit Bussen.
Cleverer Überblick durch den digitalen Netzplan
Einen stets aktuellen und bequemen Überblick über das Gesamtnetz bietet auch der digitale Netzplan auf www.rnv-online.de, bei dem die geplanten Umleitungen und Baustellen eingepflegt und abgebildet werden. Die rnv bietet darüber hinaus auch einzelne schematische Liniennetzpläne für Ludwigshafen/Mannheim und Heidelberg sowie für den regionalen Schienenverkehr an. Der große Vorteil der abstrahierten Netzpläne, die das Liniennetz nicht auf einem topografischen Stadtplan, sondern schlicht auf weißem Hintergrund abbilden, liegt in der einfacheren Verständlichkeit. Die Zusammenhänge der Linienwege werden unmittelbar erkennbar, die Orientierung im Netz fällt leichter. Eine Idee, die übrigens bereits in den 1930er Jahren bei der Londoner Untergrundbahn geboren wurde, der damals dort beschäftigte technische Zeichner Henry Charles „Harry“ Beck gilt heute allgemein als Urvater aller schematischen Liniennetzpläne. Ein gestalterisches Konzept, das sich inzwischen weltweit durchgesetzt hat.
Interne Koordination und Management sorgt für Qualität und Aktualität
Um die neuen ÖPNV-Linien sowie kurzfristige Angebotsänderungen durch Baumaßnahmen oder Sperrungen im Blick zu behalten, ist auch die interne Abstimmung der einzelnen rnv-Fachabteilungen, wie etwa Planung und Bau bei der Infrastruktur, Verkehrs- und Fahrplanung oder Kommunikation, von großer Bedeutung. Wann tritt welche Betriebsänderung in Kraft, ab welchem Datum verkehrt die neue Buslinie, kann die Baustelle wie geplant abgeschlossen werden? All diese sich häufig ändernden Variablen müssen stets abgeglichen und strukturiert abgearbeitet werden, um schließlich auch die für die Kundinnen und Kunden relevanten Informationen herausfiltern und veröffentlichen zu können. Dabei gilt die Grundregel: In der Kürze liegt die Würze, denn in der Eile des Alltags bleibt oft wenig Zeit, um sich im Detail mit komplexen Informationen auseinanderzusetzen. Daher werden die wesentlichen Sachverhalte bei der rnv auch immer sehr plakativ unter Einsatz von universell verständlichen Zeichen und genormten Piktogrammen abgebildet.
Last, but not least – die klassische Fahrplantabelle
Das Ziel der Kundeninformation ist immer vorgegeben: eine möglichst intuitiv verständliche, aktuelle, klare und kompakte Information über die momentane und kommende Betriebs- und Verkehrslage. Neben den vielen Echtzeitdaten wie Live-Abfahrtszeiten oder Störungsmeldungen, die an den dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI) an den Haltestellen oder in der App angeboten werden, ermöglicht auch die klassische Fahrplantabelle einen schnellen Überblick über das grundsätzliche Fahrtenangebot und die Taktung der entsprechenden rnv-Linien an einer Haltestelle. Die Liniennummer, Fahrtrichtung, Haltestellenfolge und einzelne Umsteigemöglichkeiten der Linie werden im oberen Bereich der Tabelle bei der sogenannten „Perlschnur“ dargestellt. Bei Bedarf geben Fußnoten an einzelnen Abfahrtszeiten weitere Hinweise, etwa zu abweichenden Fahrwegen oder zu den Betriebszeiten. Bereits in der Fahrplantabelle wird deutlich, dass die gedankliche Welt von Verkehrsunternehmen planerisch grundsätzlich in Pakete aus verschiedenen Wochentagen aufgeteilt ist. Klar, von Montag bis Freitag fahren Bus und Bahn aus Nachfragegründen anders als am Samstag oder Sonntag. Interessanterweise wird intern aber sogar noch feiner unterschieden, hier geht die Planungswoche zunächst nur von Montag bis einschließlich Donnerstag, da am Freitag aufgrund des oft erweiterten Spät- und Nachtverkehrs andere Fahrpläne gelten als unter der Woche.
Engagement und Teamwork führen zum Erfolg (…meistens sofort, manchmal mit minimalem Zeitversatz)
Im Gesamtpaket spielt aber neben all den technischen Möglichkeiten vor allem auch der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle: Sowohl im direkten Kundenkontakt als auch hinter den Kulissen engagieren sich zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rnv im täglichen Einsatz dafür, dass Verkehrsmeldungen und Störhinweise in die digitalen Kanäle eingespielt werden, dass Haltestellenschilder repariert, Umleitungsinformationen gedruckt und entsprechende Hinweisplakate vor Ort ausgehängt werden, dass neue Netzpläne konzipiert werden und dass die Datensysteme die neuen Fahrtziele an Bussen und Bahnen anzeigen können.
Und das ist viel Arbeit. Eine große Zahl kurzfristiger Störungen und komplexe Umleitungsszenarien müssen in dichter Folge gemanagt und verarbeitet, die entsprechenden Informationen herauspräpariert und veröffentlicht werden. Technische Systeme und die dazugehörige Datenhaltung müssen mit Updates versorgt oder grundsätzlich angepasst werden, um die große Informationsmenge sauber verarbeiten zu können. Und auch die Ausbringung der gedruckten und geplotteten Informationen an den Haltestellen benötigt schlicht Zeit und im Einzelfall auch kurze Übergangsphasen, weil trotz gutem Teamwork und großer Motivation manchmal nicht alle Inhalte über Nacht aktualisiert werden können. Wenn also bei den über 1000 von der rnv betreuten Haltestellepositionen einmal nicht unmittelbar die aktuellsten Informationen vor Ort verfügbar sind - häufig leider auch aufgrund von Vandalismus und Diebstahl - kann man guten Gewissens und mit gutem Gefühl darauf vertrauen, dass die entsprechenden Vorgänge im Hintergrund bereits laufen, um alles wieder ins Lot zu bekommen. Zwischenzeitlich kann man sich gleich im doppelten Sinn auf digitale Weise mit der neu gestalteten und funktionsmäßig erweiterten rnv-App „Start.Info“ helfen: Durch Blick in die Haltestellensuche können alle Echtzeitabfahrtszeiten und Verbindungen der Wunschhaltestelle abgefragt werden, und mit der Funktion „rnv Scout“ kann man ebenso einfach eine Meldung abgeben, um uns einen eleganten Hinweis zukommen zulassen, wo wir als rnv sogar noch besser werden können.