Dieser Beitrag wurde von Alexander Graf (Abteilungsleiter Kundeninformation im Bereich Kommunikation und Marketing) erstellt.
Erste RNT2020 auf der InnoTrans
Für die rnv stellt die diesjährige InnoTrans ein absolutes Highlight dar, denn hier feiert, sauber eingeparkt zwischen Güterwagen und Cargo-Lokomotiven, das erste Musterfahrzeug unserer Rhein-Neckar-Tram, der neue Bahngeneration für Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und die Region, eine wichtige Premiere vor dem internationalen Fachpublikum. Der Hersteller Skoda hat hierfür an den Produktionsstandorten in Finnland und Tschechien alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das gemeinsam mit der rnv entwickelte, maßgefertigte Fahrzeug auf das Ausstellungsgleis zu setzen und somit auch der rnv einen weiteren konkreten Vorgeschmack auf die Mobilität der Zukunft zu ermöglichen.
Und wenn wir ganz ehrlich sind, macht unsere neue Bahn mit ihrer sympathischen und windschnittigen Frontgestaltung, den robusten Wagenkästen, der freundlichen Inneneinrichtung und den vertrauten rnv-Farben blau und orange auch auf dem anspruchsvollen Parkett der internationalen Spitzenzüge in der Hauptstadt eine wirklich gute Figur... quasi unser neuer Schienenstar.
Zeitdruck im Projekt
Allergings gibt es noch einiges zu tun, bis die neuen Fahrzeuge im Fahrgastbetrieb durch unser Verkehrsgebiet rollen. Nicht zuletzt, weil mittlerweile doch einige Verzögerungen im Projekt angefallen sind. Bei Gesprächen direkt vor Ort in Berlin machten rnv-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Specht, unsere Geschäftsführer Martin in der Beek und Christian Volz sowie RNT2020-Projektleiter und Bereichsleiter Fahrzeuge, Frank Ehemann, Skoda nochmal nachdrücklich darauf aufmerksam, dass die Fahrzeuge dringend gebraucht werde. Seitens Skoda wurde der rnv-Delegation zugesichert, dass alle notwendigen Anstrengungen unternommen werden, um die ersten Fahrzeuge noch im Frühjahr 2023 in Betrieb nehmen zu können.
Branchentreff, der seinesgleichen sucht
Auch für die rnv und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt die Veranstaltung einen Fixpunkt im dienstlichen Jahreskalender dar, denn an vermutlich keinem Ort der Welt ist die Dichte an Bahnexperten, neuen Produkten und Dienstleistungen rund um das Thema Bus und Zug sowie Austauschforen und fachlichen Gesprächsmöglichkeiten größer als in der Bundeshauptstadt.
Über 2.800 Aussteller präsentieren auf 200.000 Quadratmetern Fläche und in 42 Messehallen einfach alles, was man zur Durchführung eines ÖPNV- oder Regionalzugbetriebs benötigt: Ob Gleistechnik und Oberbauanlagen, Weichenantriebe oder allgemeine Elektrotechnik, Schaltmittel, Kabel und Verbinder, Stromabnehmer oder Signalschirme.
Da auch in der Verkehrsbranche die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, füllt auch die entsprechende Technik ganze Hallen: Von der Spezialsoftware zur Betriebssteuerung, in der Branche ITCS oder RBL genannt über Flottenmanagementsysteme und Fahrgastzähleinrichtungen, neue Vertriebsplattformen, Infodisplays für Fahrzeuge und Haltestellen oder Apps zur Buchung von On-Demand-Verkehren wie dem rnv-fips – es gibt nichts, dass es nicht gibt.
Außengelände mit großer Fahrzeugausstellung als unbestrittenes Messehighlight
Ein besonderes Spektakel und emotionales Highlight vieler Hobbybesucher und Bahnfreunde ist das große Außengelände, auf dem die renommierten Bahn- und Bushersteller, aber auch manches Start-Up, neue Schienenfahrzeuge, Busse und sonstige Innovationen und Mobilitätslösungen präsentieren.
Und analog unserer großen regionalen Verbrauchermesse Maimarkt ist auch dort das Motto: Einsteigen, Hinsetzen, Ausprobieren, Fotografieren, Fragen stellen...
Da kann es schon einmal vorkommen, dass man sich zunächst in den digitalen Innovations- und Ideenzug der Deutschen Bahn setzt, um sich gleich im Anschluss einen Eindruck von Sitzlandschaft und Infoanzeigern der neuen Regionalzüge für Brandenburg zu verschaffen. Eben noch im neuen, niederflurigen ICE-L, nun schon wieder im wasserstoffbetriebenen Nahverkehrstriebwagen für die USA (ein Energieträger, der übrigens auch im innerstädtischen ÖPNV großes Potenzial besitzt). Wie sind die Einstiege gestaltet, wo sind Multifunktionsflächen für Rollstuhlfahrer angeordnet, mit welchen Piktogrammen und Botschaften wird der Fahrgastfluss unterstützt - überall gilt es interessante Konzepte und clevere Neuheiten zu erkunden.
Großer Benefit für die rnv und ihre Fahrgäste
Der wesentliche Mehrwert eines (mitunter durchaus anstrengenden) Messebesuchs für die rnv und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht in der Möglichkeit, in zeitlich und räumlich hochkomprimierter Form einen idealen Überblick über die neuesten Trends und Produkte der Verkehrsbranche zu erhalten. Auch der fachliche Austausch mit Branchenkollegen aus anderen Verkehrsbetrieben hilft ungemein, da oft ähnliche Probleme und Aufgaben bearbeitet werden müssen, man von den unterschiedlichen Ideen und Lösungsansätzen der Kollegen aus anderen Städten aber oft direkt etwas lernen und somit vom Networking profitieren kann.
Nur wer weiß, was die ÖPNV-Industrie aktuell und in Zukunft liefern kann und entwickeln wird, kann diese Erkenntnisse auch in der eigenen Unternehmensstrategie berücksichtigen und innovative, kundenfreundliche Lösungen anstreben. So kann die rnv am Ball bleiben, neue Konzepte einbeziehen und für die Fahrgäste der Metropolregion den öffentlichen Nahverkehr weiter verbessern – wie zum Beispiel mit den neuen RNT-Fahrzeugen.