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125 Jahre elektrische Straßenbahn

Der Fuchs & BBC Halbzug 45/46

Lydia Dartsch

am 15. Oktober 2025

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Seit 125 Jahren bringen elektrische Straßenbahnen die Menschen in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen mit gutem Gefühl an ihre Ziele. Grund genug, den historischen Fahrzeugen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und ihrer Vorgänger-Firmen in einer eigenen Blog-Serie vorzustellen. In diesem Auftaktartikel gehen wir ganz an den Anfang: Zum Halbzug 45/46 der Firmen Fuchs und BBC.

Zeichnung: gut gekleidete Menschen in der Mode um 1900 (Gehrock, Anzug, langes Kleid und Hut) fahren in einer Straßenbahn. Andere Menschen stehen herum, bücken sich und sehen unter der Bahn nach.

Elektrisch ist die Strassenbahn. Sie fährt dahin in Eil’.
De Seckener frägt verdutzt die Leut’: Wo sind denn da die Geil*
De Mannemer der steht dabei Und macht dem Bauer weis.
“Du Olwel, Geil die siehste net, die laafe unnerm Gleis’

(*Geil: mannemerisch Gäule, Pferde)

Postkarte zur Einführung der elektrischen Straßenbahn in Mannheim, 1900

Bildquelle: MARCHIVUM, Bildsammlung, KF036705

Ein launiges Gedicht auf einer Grußkarte erinnert an die Einführung der elektrischen Straßenbahn – oder “Die Elektrisch’”, wie die Bürgerschaft sie nannte – in Mannheim. Die erste elektrische Straßenbahn fuhr auf der Strecke Hauptbahnhof – Friedrichsbrücke (im Bereich der heutigen Kurpfalzbrücke) – Rheintor – Paradeplatz – Wasserturm – Hauptbahnhof. Zuvor waren Straßenbahnen von Pferden gezogen worden. Fahrzeuge aus diesen ersten Jahren des elektrischen Straßenbahnzeitalters sind heute nicht mehr auf den Schienen unterwegs. Ein Fahrzeug, der Wagen 2 aus dem Jahr 1914, ist in Edingen abgestellt, aber nicht mehr betriebsfähig.

Fuchs & BBC Halbzug 45/46 - “Salonwagen”

Das vielleicht älteste betriebsfähige Fahrzeug im Bestand hat das Baujahr 1928. 21 dieser Halbzüge hatte die Oberrheinische Eisenbahngesellschaft (OEG) bei den Firmen Fuchs & BBC bestellt. Wobei die Firma Fuchs die mechanischen Teile fertigte und BBC sich um die Elektrifizierung des Antriebs kümmerte. Allerdings nicht um die Elektrifizierung der Türen. Diese mussten vom Fahr- und Begleitpersonal per Hand geöffnet und geschlossen werden.

Bereits seit 1914 fuhren die elektrischen Eisenbahnen der OEG auf der Strecke zwischen Mannheim und Weinheim. Im Jahr 1928 sollte auch die OEG-Strecke zwischen Mannheim und Heidelberg elektrifiziert werden. Dafür wurden die Bahnen beschafft: Dabei bildet jeweils ein Triebwagen mit einem Beiwagen gekoppelt einen Halbzug. Koppelt man diesen wiederrum an einen Beiwagen mit Triebwagen, ergibt das einen Ganzzug.

Bis 1974 fuhren sie auf der Strecke der OEG. Dann wurden sie außer Dienst gestellt. Heute ist die Bahn im Halbzug-Format als “Salonwagen” auf der Rundfahrt der Linie 5 zwischen Mannheim, Weinheim und Heidelberg unterwegs und kann für Feiern und Events gemietet werden. Der Salonwagen verfügt über eine gemütliche Einrichtung, eine Musikanlage und eine Bar.

Technische Daten:

  • Typ Halbzug 45/46
  • Hersteller: Fuchs (mechanisch) & BBC (elektrisch)
  • Beschaffendes Unternehmen: OEG
  • Einsatzgebiet: OEG
  • Inbetriebnahme 1928, Abstellung 1974 (bis heute als Eventfahrzeug im Einsatz)
  • Maße: 27,5m lang, 2,1m breit
  • Höchstgeschwindigkeit: 50km/h

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